Ein Haus mit Tradition
Zur Geschichte

Als der Fleischer Samuel Abraham Hering im Jahr 1817 dieses Haus als Brauhof kaufte, war es ihm von der brauberechtigten Bürgerschaft nicht gestattet worden, Bier auf Flaschen abzuziehen.

1820 suchte Hering die königliche Landesregierung auf, um eine Konzession zur Anlegung eines Gasthofes und Aushängen eines Schildes zu erwirken. Doch erst im Jahre 1837 wurde ihm durch den Rat die Erlaubnis erteilt, eine Gastwirtschaft mit Schild zu betreiben. Das Justizamt Hohnstein ordnete Anfang 1838 jedoch an, dass die neuen Gasthofschilder wieder abzunehmen seien.

Daraufhin legte der Fleischermeister Karl Gottlob Hering, Sohn des Samuel Abraham Hering, gegen diese Anordnung Protest ein, mit der Begründung: Diese Schilder seien nötig, da in Bad Schandau alle Gasthofbesitzer, mit zwei Ausnahmen „Hering“ hießen. Die Zuständige Kreisdirektion bestimmte am 14. Mai 1838, dass Karl Gottlob Hering sein bloßes Namensschild ohne weiteres weiterführen könne.

Um sich von allen anderen Gasthöfen, welche einen „Hering“ als Besitzer hatten, zu unterscheiden, ließ er die Fenster seines Gasthofes knallrot anstreichen. In der Elbzeitung wird der Name „Zum Rothen Haus“ im Januar 1862 erstmals erwähnt und hat sich bis heute erhalten.

Die Tradition mit der roten Farbe blieb bis in die Gegenwart erhalten, so dass auch wir die heutigen Eigentümer, Familie Heinze, dem Haus mit einem roten Anstrich jene markante Note gaben, die es schon von alters her hatte.

In Elbnähe gelegen, hat es mehrfach die Überflutung von 2002, 2006 und 2013 überstanden. Als wir das Rote Haus im Jahr 1991 erwarben, blickte es auf eine jahrzehntelange Tradition als Betriebsferienheim zurück. Im Inneren eher trist und mit dunklem Holz verkleidet, animierte es uns dazu, Haut und Knochen freizulegen. Zum Vorschein kamen jene alten Säulen, die dem Gastraum den heutigen historisch interessanten Charakter verleihen.

 

Hochwasser 2002

Leider hatte das Hochwasser 2002 auch unser Gasthaus & Pension "Zum Roten Haus" hier in Bad Schandau erfasst und stark in Mitleidenschaft gezogen. Viele fleißige Helfer waren damals da, erhielten Spenden zum Wiederaufbau und erlebten eine einmalige Solidarität. Wir sind dankbar, wie viele Menschen uns in dieser Katastrophe hilfreich zur Seite standen. Dieses Hochwasser wird uns allen ewig in Erinnerung bleiben.

Auf diesem Wege möchten wir uns nochmals recht herzlich bei allen Helfern bedanken.